Die SPD will keinen „Naturschutz light“

Gabriele Wegner, stv. Vorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion Wesel

„Wir wollen an die Ursachen des Insektensterbens gehen, und zwar jetzt! Und wir wollen nicht nur die Bienen schützen sondern Insekten generell“, drängt Gabriele Wegner, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion.

Sie fordert, dass der Kreis Wesel sich der Initiative „Pestizidfreie Kommunen“ des BUND anschließt, an der bereits 90 Städte und Gemeinden Mitglied sind.

„Es ist höchste Zeit, dass wir hier etwas gegen das massive Insektensterben unternehmen. Der isolierte Blick auf summende Bienen ist wichtig, aber zu kurz gedacht. Wenn die Biomasse der Insekten insgesamt nach einer aktuellen Studie, nachzulesen beim NABU, in den letzten Jahren um 75% abgenommen hat, dann müssen alle Alarmglocken schrillen. Es geht nicht nur um Bienen. Viele Vögel leben, besonders während der Brutzeit, ausschließlich von Insekten. Wen kann es wundern, dass auch diese Vogelarten verschwinden?“

Die Kreis-SPD will das Thema zu Ende denken, an die Ursachen gehen und wenigstens von einer Seite das Problem anpacken. Seriöse Institute wie das Umweltbundesamt haben längst die Pestizide in der Landwirtschaft als einen Hauptverursacher identifiziert. „Natürlich sind zusätzliche Gespräche mit Landwirten wichtig und sinnvoll. Es wäre wirklich vorbildlich, wenn sich die Landwirte im Kreis Wesel anschließen und auch auf ihren eigenen Flächen auf Pestizide verzichten würden. Das würden wir sehr begrüßen“, meint Wegner. „Aber während wir diese weiteren Gespräche führen, fangen wir schon mal mit den ersten Lösungsmöglichkeiten an, die umsetzbar sind!“

„Nachdem Herr Bundesminister Schmitt von der CSU – entgegen den Vorgaben der Bundeskanzlerin ! – in der EU für eine Fortsetzung der Anwendung von Glyphosat gestimmt hat, wollen die Städte und Kreise nun ein Zeichen setzen und als Vorbild Entscheidungen für ihre eigenen Flächen setzen“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Gerd Drüten.